Ein zentrales Thema des Summits ist die Bewegung weg vom Begriff "No-Code" hin zu "Visual Development". Prakash, CEO von Xano, erklärte in einem Interview, dass der Begriff "No-Code" oft missverstanden und sogar negativ behaftet ist. Insbesondere größere Unternehmen sehen No-Code-Plattformen häufig als instabil, unsicher und unzuverlässig an. Das Missverständnis: "No-Code" wird oft wörtlich genommen und impliziert, dass keinerlei Entwickler benötigt werden. Doch das stimmt so nicht.
Viele der Entwickler:innen, die mit No-Code-Plattformen arbeiten, nutzen ihre technischen Fähigkeiten, um die Entwicklung zu beschleunigen, und greifen immer noch auf klassische Code-Elemente zurück, wenn es notwendig ist. So lassen sich mit No-Code-Plattformen wie Xano oder WeWeb individuelle und hochkomplexe Lösungen viel schneller umsetzen. Prakash betont, dass Xano die Grenze zwischen No-Code und Pro-Code weiter aufweiche, indem es Entwickler:innen ermöglicht, ihre Projekte mit eigenen Code-Bibliotheken zu erweitern.
Der Wandel hin zu "Visual Development" zeigt, dass die Zukunft der Softwareentwicklung in der Kombination aus No-Code und klassischem Code liegt. No-Code-Plattformen wie Xano bieten integrierte Pro-Code-Optionen, die es Entwicklern ermöglichen, ihre Anwendungen weiter zu verfeinern und anzupassen. So können Entwickler beispielsweise eigene Skripte hinzufügen oder externe APIs einbinden, um spezifische Anforderungen zu erfüllen. Das Ergebnis: Entwickler:innen erhalten mehr Kontrolle über ihre Projekte, während sie gleichzeitig von der Effizienz und Benutzerfreundlichkeit der No-Code-Plattform profitieren.
Lilith, erklärt in der Folge, dass der Begriff "No-Code" nicht wörtlich genommen werden sollte. Es geht vielmehr darum, dass die visuelle Benutzeroberfläche den Zugang zu Code erleichtert. No-Code-Plattformen bieten vorgefertigte Bausteine, die die Komplexität der Softwareentwicklung reduzieren. So können auch Menschen ohne tiefgreifende Programmierkenntnisse Applikationen entwickeln und eigene Ideen umsetzen.
Ein weiteres zentrales Thema, das auf dem No-Code Summit heiß diskutiert wurde, ist die Rolle von AI in der Softwareentwicklung. Eine Frage, die immer wieder aufkommt: Wird AI No-Code-Plattformen überflüssig machen? Die Antwort, die sich sowohl im Podcast als auch auf dem Summit herauskristallisierte, ist ein klares Nein. AI wird No-Code nicht ersetzen, sondern ergänzen.
Emmanuel Straschnov, CEO von Bubble, erklärt im Interview, dass die Erwartungshaltung vieler Menschen gegenüber AI oft übertrieben ist. Viele glauben, dass sie durch Eingabe einfacher Befehle in natürlicher Sprache sofort eine voll funktionsfähige Applikation erhalten. Doch die Realität ist komplexer. Es ist sehr schwierig, die Anforderungen an eine Anwendung präzise in natürlicher Sprache zu formulieren. AI kann zwar bei der Erstellung von Prototypen oder ersten Versionen einer Anwendung helfen, aber für die Weiterentwicklung und Anpassung sind menschliche Entwickler unerlässlich.
Raphael Goldsztejn, CEO von WeWeb, sieht AI als einen "Beschleuniger" der Softwareentwicklung. AI-Tools können den Entwicklungsprozess vereinfachen und beschleunigen, indem sie Routinetätigkeiten übernehmen oder Vorschläge machen. Aber auch Raphael betont, dass menschliche Entwickler eine entscheidende Rolle spielen, besonders wenn es darum geht, generierten Code zu verstehen und anzupassen. Ohne diese Kontrolle kann es bei der Weiterentwicklung und Wartung von Applikationen zu Problemen kommen.
Lilith fasst es treffend zusammen: AI wird die Softwareentwicklung revolutionieren, aber sie wird menschliche Kreativität und Expertise nicht ersetzen können. Die Kombination aus AI und Visual Development bietet die besten Möglichkeiten, um Softwareprojekte effizient und flexibel umzusetzen.
Neben den spannenden Diskussionen über Visual Development und AI gab es auf dem No-Code Summit eine Reihe von beeindruckenden Feature-Announcements der verschiedenen Plattformen. Hier sind einige der wichtigsten Neuheiten:
WeWeb kündigte an, in den kommenden Monaten AI-Funktionen auf allen Ebenen der Plattform zu integrieren. Die AI-Tools sollen dabei helfen, Benutzeroberflächen (UI) zu erstellen, den Entwicklungsprozess zu verbessern und Workflows zu automatisieren. Ein weiteres spannendes Feature ist der Zugriff auf Backends über Meta-APIs. Dadurch können Entwickler Datenstrukturen und Datenbanken mithilfe von AI generieren lassen.
Xano präsentierte mit Xano Actions ein neues Feature, das es ermöglicht, vorgefertigte Automatisierungs-Strecken zu erstellen und verschiedene Plattformen miteinander zu verbinden. Ein weiteres Highlight war die AI-gestützte Datenbank-Generierung, bei der die AI passende Datenstrukturen vorschlägt und den entsprechenden Code generiert. Darüber hinaus entwickelt Xano eine eigene Programmiersprache namens Xano Script, die leicht verständlich ("human-readable") und dennoch leistungsstark ist.
Softr, bisher primär als Frontend-Plattform bekannt, wird künftig auch Backend-Funktionen anbieten. Dies ermöglicht es Nutzern, komplexere Anwendungen zu entwickeln, ohne auf externe Backend-Systeme angewiesen zu sein.
Make stellte ein neues Modul vor, das menschliche Interaktionen in automatisierte Workflows integriert. Dadurch können beispielsweise Aufgaben innerhalb eines automatisierten Prozesses an Mitarbeiter delegiert werden. Diese Funktion bietet neue Möglichkeiten zur Automatisierung komplexer Geschäftsprozesse.
Die Ankündigungen und Diskussionen auf dem No-Code Summit verdeutlichen, dass sich die No-Code-Szene rasant weiterentwickelt. AI spielt dabei eine immer wichtigere Rolle, sowohl für Entwickler als auch für Nicht-Entwickler. Plattformen wie WeWeb und Xano zeigen, wie AI die Entwicklung beschleunigen kann, ohne die Kontrolle aus der Hand der Entwickler zu nehmen. Gleichzeitig verschwimmen die Grenzen zwischen No-Code und klassischem Code immer mehr.
Lilith beschreibt die Entwicklung treffend als eine "Erweiterung des Feldes". No-Code-Plattformen sprechen heute eine breite Zielgruppe an – von Hobbyisten und Start-ups bis hin zu erfahrenen Entwickler:innen und großen Unternehmen. Visual Development ermöglicht es, die Vorteile von No-Code und Pro-Code zu kombinieren und Softwareentwicklung für alle zugänglich zu machen.
Im kommenden Jahr werden wir eine Community-Reise zum No-Code Summit in Paris organisieren. Wenn du Lust hast, dabei zu sein, kannst du dich über dieses Formular anmelden.
Diese Reise bietet dir fantastische Möglichkeit, dich mit anderen No-Code-Enthusiasten zu vernetzen, die neuesten Entwicklungen aus erster Hand zu erleben und gemeinsam die Zukunft des No-Code zu gestalten.
Der No-Code Summit in Paris hat gezeigt, dass die No-Code-Bewegung stärker ist als je zuvor. AI und Visual Development werden die Softwareentwicklung der Zukunft prägen und es ermöglichen, komplexe Projekte schneller und effizienter umzusetzen. Die neuen Features der verschiedenen Plattformen zeigen, dass die No-Code-Tools immer leistungsfähiger werden und sowohl Entwicklern als auch Nicht-Entwicklern mehr Flexibilität bieten.
Die Zukunft von No-Code liegt in der Kombination aus AI und Visual Development – eine spannende Entwicklung, die die Softwareentwicklung für alle zugänglich macht.
Experial ist ein Startup aus Wuppertal, das KI nutzt, um die Marktforschung zu revolutionieren. Wir durften die Experial Plattform mit No-Code bauen. Wie das war und wie genau Experial KI einbindet, kannst du hier nachlesen.