ThyroPal möchte Schilddrüsenpatient:innen dabei helfen, wieder aktiver am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können. Betroffene leiden nämlich oft an Symptomen, die ihnen diese aktive Teilnahme schwer oder sogar unmöglich machen. Und von diesen Betroffenen gibt es ziemlich viele. Das Deutsche Schilddrüsenzentrum spricht davon, dass bei etwa jedem dritten Einwohner Deutschlands krankhafte Veränderungen der Schilddrüse festgestellt werden können.
Aber von vorne.
Das No-Code for Impact Stipendium ist eine Kooperation zwischen VisualMakers und Digitale Optimisten sowie zahlreichen Tech- und Netzwerk-Partnern. Mit dem Stipendium möchten wir einerseits zeigen, wie schnell und einfach Geschäftsideen heute mithilfe von No- und Low-Code umsetzbar sind. Gleichzeitig möchten wir den vielen tollen Impact Ideen da draußen eine Plattform bieten. Die einzigen Bedingungen für das Stipendium: Die Idee muss auf eins der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der UN einzahlen und das Team muss sich dazu bereit erklären, dass die Entwicklung der Anwendung öffentlich begleitet wird. Das Stipendium hat einen Gesamtwert an Sachleistungen von 60.000 €.
Das Paket besteht aus der Entwicklung der App als Minimum Viable Product (MVP) sowie der weiteren Betreuung über ein Jahr hinweg. Darüber hinaus werden wir ThyroPal mit diversen Marketing-Aktivitäten zu mehr Reichweite verholfen.
Bis zum 31. Mai konnten Bewerber:innen ihre Ideen einreichen: In diesem Zeitraum kamen über 200 solcher Bewerbungen zusammen! Am Ende haben wir die drei überzeugendsten Ideen zu einem Pitch eingeladen und die Finalist:innen mussten sich im Anschluss den Fragen der Jury stellen. Alle Pitches und die anschließende Fragerunde könnt ihr euch im Podcast von Digitale Optimisten anhören. Doch wie immer kann es am Ende nur einen Sieger geben: Stefanie und ThyroPal haben auf allen Ebenen überzeugt und konnten sich den Sieg sichern.
Zunächst einmal musste es sich um ein Impact Projekt handeln. Also einem Vorhaben, das sich positiv auf Gesellschaft oder Umwelt auswirken soll. Bewerber:innen mussten angeben, auf welche der 17 Sustainable Development Goals der UN sie einzahlen möchten. Darüber hinaus war es aber auch sehr wichtig, welche Rolle die Software bei der Lösung des Problems spielen kann und wie realistisch es ist, ein MVP, dieser Software im Rahmen des Stipendiums umzusetzen.
Hier konnte ThyroPal punkten. Nicht nur ist es ein sehr großes und dennoch greifbares Problem, welches angegangen wird, sondern die App ist das Kernstück der Lösung und ist mit No-Code Tools gut umsetzbar.
ThyroPal ist eine Begleit-App, die Schilddrüsenpatient:innen im täglichen Leben unterstützen möchte. Die App soll dabei helfen, Symptome besser zu verstehen, die medikamentöse Versorgung zu verbessern und die Kommunikation mit Ärzt:innen zu fördern. Dadurch sollen Betroffene wieder aktiver am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.
In Deutschland gibt es über 10 Millionen Patient:innen, die an diversen Formen von Schilddrüsenerkrankungen leiden. Und obwohl heutzutage viele Schilddrüsenleiden sehr einfach mit Medikamenten behandelt werden können, ist die medizinische Versorgung häufig nicht optimal, was dazu führen kann, dass Betroffene unter vermeidbaren Symptomen leiden.
Stefanie Kruse, der Kopf hinter ThyroPal, ist selbst betroffen. Sie ist Hashimoto-Thyreoiditis Patientin. Das ist eine Autoimmunerkrankung, in deren Folge man diverse Symptome erfährt, die einem den Alltag erheblich erschweren. Darunter Müdigkeit, körperliche Erschöpfung, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, mangelnde Belastbarkeit, Motivations- und Antriebslosigkeit und mehr.
In diesem LinkedIn Post teilt sie ihre Erfahrung.
Aufgrund mangelnder Versorgung sehen sich viele Patient:innen mit ihrem Leiden alleingelassen. Um dem entgegenzuwirken, organisieren sie sich daher in Online-Foren (z.B. auf Facebook oder Reddit) wo sie sich zu Symptomen und möglichen Lösungen austauschen. Doch dort tummelt sich kein ärztliches Fachpersonal, sondern bloß andere Betroffene. Das hat zur Folge, dass teils fragwürdige bis hin zu möglicherweise gefährlichen Ratschläge ausgetauscht werden. Und auch das Teilen von sensiblen, medizinischen Daten findet dort statt.
Die ThyroPal-App soll der digitale Begleiter für Schilddrüsenpatient:innen sein. Die App soll die häufigsten Fragen beantworten, Grundlagenwissen zur Schilddrüse vermitteln und die Kommunikation der Patient:innen mit ihren Ärzt:innen verbessern. Das passiert mit einer Mischung aus Educational Content sowie der Möglichkeit, die eigenen Blutwerte besser zu verstehen und Symptome zu tracken. So sind Betroffene nicht mehr auf unseriöse Informationen aus dem Internet angewiesen.
Durch eine Übersicht und dem verbesserten Verständnis ihrer Blutwerte sollen Betroffene auch früher erkennen können, wenn z.B. die Medikamentendosis nicht optimal ist, sodass sie mit ihren Ärzt:innen Kontakt aufnehmen können. Diese Zusammenarbeit mit medizinischem Personal soll die medikamentöse Versorgung optimiert und die Symptome der Patient:innen verbessert werden.
Im ersten Aufschlag der App sollen Patient:innen ihre Blutwerte und Medikamentendosen eingeben oder sogar einscannen können. Daraufhin sollen sie grafische Darstellungen und textuelle Interpretationen der Daten erhalten. Basierend auf medizinischen Informationen und daraus abgeleiteten Regeln, soll ThyroPal anhand dieser Blutwerte zu hohe als auch zu niedrige Medikamentendosen erkennen können. Daraus soll sich ein Report als PDF generieren lassen, damit medizinisches Personal damit arbeiten kann.
Außerdem sollen Betroffene sich im MVP der App bereits seriöse und verlässliche Informationen rund um das Thema Schilddrüse einholen.
Stefanie Kruse ist selbstständige UX-Designerin, die sich der digitalen Nachhaltigkeit verschrieben hat und zusammen mit Impact-Unternehmen und NGOs verantwortungsvolle und nachhaltige digitale Produkte entwickelt.
“Meine Leidenschaft gilt der Entwicklung nachhaltiger digitaler Produkte, die zu einem klimafreundlichen Lebensstil inspirieren, wie z. B. nachhaltiges Einkaufen, grüne Energie, Sharing Economy, E-Mobilität und nachhaltiges Banking - und gleichzeitig Unternehmen dabei helfen, ihre Geschäftsmodelle so umzugestalten, dass sie Rentabilität und Nachhaltigkeit integrieren.”
Als Produktdesignerin hat Stefanie natürlich bereits die ersten Figma Klickdummies von ThyroPal erstellt.
Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Stefanie und hoffen, dass wir mit dem ersten No-Code for Impact Stipendium das Leben von vielen Menschen mit No-Code positiv beeinflussen können.
Um immer den aktuellen Stand der Entwicklung von ThyroPal zu sehen, schau’ dir unsere Build-in-Public Timeline an.