Die Auswahl an Software für Unternehmen wird immer größer. Ob für Kunden- oder Prozessmanagement, Social Media oder E-Mail-Marketing – für jede Aufgabe gibt es eigene Anwendungen. Darum sind viele Unternehmen auf Programme unterschiedlicher Plattformen angewiesen, was nicht nur zu Datenverlusten durch Unübersichtlichkeit und die zusammenhanglose Darstellung von Daten führen kann, sondern auch zu Informationssilos. Ist es also nicht irgendwie möglich, diese verteilten Systeme miteinander zu integrieren und Nutzern die bestmögliche und angenehmste Erfahrung zu bieten?
Hier kommt iPaaS („Integration Platform as a Service“) ins Spiel. In diesem Artikel erklären wir dir, was du über iPaaS wissen solltest, wie iPaaS funktioniert und welche Vor- und Nachteile das Modell hat.
iPaaS kann auch deine Geschäftsintegration verändern, indem du die beste iPaaS-Lösung für dich und dein Unternehmen auswählst.
Samantha Dixon
iPaaS steht für Integration Platform as a Service und wurde erstmals vom IT-Beratungsunternehmen Gartner eingeführt. Mithilfe dieser Cloud-basierten Plattform können Unternehmen Daten, Anwendungen, Prozesse und Systeme einheitlich und übersichtlich vernetzen. IT- und Business-Prozesse lassen sich nahtlos verketten und ununterbrochen betreiben.
IPaaS vereinfacht die Integrationsarbeiten und macht sie allgemein zugänglich. Wer als Unternehmer Integrationen nutzen möchte, braucht somit keine oder nur geringe Programmierkenntnisse.
Mitarbeiter, die diese neue Rolle übernehmen, werden als Citizen Integrator bezeichnet. Dabei handelt es sich um einen Endbenutzerin, der/die ohne tiefgreifende Kenntnisse von Programmiersprachen Software entwickeln kann. Der Fokus liegt dabei auf der Integration zwischen Front-End und Back-End oder verschiedenen Apps.
iPaaS ist für dein Unternehmen dann sinnvoll, wenn du die Kontrolle behalten willst, damit du Prozesse, Mappings und Konfigurationen selbst entwickeln kannst, aber auch deine Mitarbeiter von zeitaufwändigen technischen Aufgaben entlasten möchtest. Auch Themen wie Sicherheit, Datenschutz und Betrieb werden vom Cloudanbieter abgedeckt. Das gibt dir als Unternehmen die Möglichkeit, dein vorhandenes Know-how effektiv zu nutzen und dabei volle Flexibilität und Unabhängigkeit zu behalten.
iPaaS bietet dir somit eine unkomplizierte, kosteneffektive Lösung für das Unternehmen. Damit du also nicht selbst eine neue Software entwickeln musst, kann man das Produkt über die Plattform mit einem entsprechenden Angebot integrieren.
Hier ein kleines Beispiel:
VisualMakers möchte eine Software anbieten, mit der man No-Code Kurse planen und verwalten sowie Kurserinnerungen an wissbegierige Maker senden kann. Nachdem die Software entwickelt wurde, fallen Alex und Lilith noch ein paar zusätzliche Funktionen ein, die das Produkt noch viel besser machen würden: Alex möchte den wissbegierigen Makern die Möglichkeit geben, Feedback für Kurse hinterlassen zu können und Lilith ist dafür, dass auch die Zahlungsabwicklung über das System möglich sein soll.
VisualMakers könnte entweder seine knappen Ressourcen investieren, um die Funktionalität der Software auszubauen oder es wendet sich an einen Anbieter für iPaaS-Lösungen, um das Produkt mit bestehenden Bewertungs- und Zahlungssoftwares zu integrieren. Letzteres kommt VisualMakers gelegen, denn das Unternehmen möchte den wissbegierigen Makern das beste Angebot bieten - und zwar ohne großen Ressourcenaufwand.
Bei iPaaS stellt ein Anbieter wie z.B. Make, Zapier oder Workato eine Integrationsplattform in der Cloud bereit. Dadurch wird eine komplette IT-Infrastruktur samt Tools für Integrationsarbeiten online verfügbar. Der iPaaS-Anbieter ist zusätzlich für Wartungsarbeiten, Updates, Upgrades, Sicherheit und Zuverlässigkeit der Plattform zuständig.
Die Softwareunternehmen bestimmen dabei selbst, welche Arten von Verbindungen auf der Plattform möglich sein sollen, indem sie zum Beispiel Application Programming Interfaces (APIs) oder vorgefertigte Connectors bereitstellen.
Unternehmen, die iPaaS in Anspruch nehmen, sind somit nur für die Entwicklung von Prozessen, Mappings und Konfigurationen verantwortlich. Das macht es leichter, sich auf das eigene Know-how zu konzentrieren. Außerdem können beliebige Anwendungen, Services und Datenbanken, die von Drittanbietern bereitgestellt werden, an ERP- bzw. CRM-Systeme angebunden werden. Das kann anhand einer Cloud- bzw. SaaS-Integration geschehen, die auch eine Multi-Cloud-Strategie miteinbezieht.
Aufgrund der Tragweite, bringt iPaaS Nachteile mit sich, die eine wichtige Rolle für eine nachhaltige Entscheidung spielen.
Viele Platform as a Service Lösungen können zwar einige Integrationsszenarien abdecken, aber es wird leider immer wieder Anwendungsfälle geben, für die der iPaaS-Markt keine Antwort findet. Das liegt daran, dass die erforderliche Lösung technisch zu individuell oder aus Sicht der iPaaS-Anbieter (noch) nicht umsetzbar ist.
Citizen Integrators werden bei Integrationsaufgaben langfristig nicht immer zu 100% punkten können. Denn nicht alle Integrationsvorgänge lassen sich per Drag & Drop und Point & Click umsetzen.
Dazu braucht es oft Experten mit Software- bzw. IT-Kenntnissen. Weil viele Unternehmensaufgaben aufgrund steigender Markt-, Compliance- oder Regulierungsanforderungen komplexer werden, wird sich daran zukünftig wenig ändern.
Außerdem sind viele Citizen Integrators damit beschäftigt ist, die unmittelbaren und drängenden Probleme ihrer Fachbereiche zu lösen. Das hat zur Folge, dass die Gesamtstrategie unübersichtlich wird und sich zusätzliche Dateninseln innerhalb des Unternehmens bilden. Diese Insellösungen bestehen aus vielen notdürftig zusammengewürfelten Lösungen und verlassenen Baustellen. Damit wieder Ordnung herrscht, benötigt man dafür ein fachkundiges IT-Team.
Um solche Probleme zu umgehen, ist es sinnvoll, Citizen Integrators von Anfang an fachgerecht zu betreuen und zu schulen.
Ein weiterer Nachteil von iPaaS ist die mittlerweile große Anzahl von Anbietern. Die einen unterscheiden sich in ihrem Leistungsspektrum und Schwerpunkt, während andere möglichst viele Anwendungsfälle versuchen abzudecken. Und dann gibt es noch die Anbieter, die eine domänenspezifische Strategie verfolgen. Da verliert man recht schnell den Überblick. Um dir bei der Auswahl zu helfen, findest du weiter unten eine Auswahl mit von uns empfohlenen Anbietern.
In den letzten Jahren gab es einen enormen Zuwachs an SaaS-Angebote. Und da das Bedürfnis gestiegen ist, verschiedene Softwares miteinander verknüpfen zu können, um eine möglichst unkomplizierte cloudbasierte Systemintegration zu nutzen, ist schließlich das iPaaS-Modell entstanden.
Herkömmliche Integrationsmethoden stoßen mit der Verbreitung von SaaS-Anwendungen schnell an ihre Grenzen, was zu teuren Workarounds führt. iPaaS bietet da eine kostengünstigere Alternative. Außerdem punktet iPaaS mit der Skalierbarkeit. Wenn Unternehmen beispielsweise Fusionen und Übernahmen durchführen, verbindet eine iPaaS-Lösung problemlos die IT der Unternehmen sowohl untereinander als auch mit dem HQ.
iPaaS-Tools und -Services ähneln einem Schaltpult, die über dieselbe Benutzeroberfläche verwaltet werden können.
Da Nutzer zentralisiert arbeiten können, verlieren sie keine Zeit mehr, zwischen mehreren Tools zu wechseln und können sich somit besser auf ihre Arbeit konzentrieren. Das fördert nicht nur die Teamdynamik, sondern führt auch zu effektiven Workflows.
Die Mandantenfähigkeit ermöglicht eine Trennung der Prozesse, ohne für jeden Anwendungsfall eine separate "physische" Umgebung aufbauen zu müssen. Kunden haben somit die Möglichkeit, verschiedene Geschäftsbereiche und ihre Integrationsszenarien zu trennen oder eben nur die Trennung von Entwicklungs-, Test- und Produktionsumgebungen zu nutzen. Das spart Kosten und bietet eine schnellere Navigation der Plattform.
Wenn du jetzt mit dem Gedanken spielst, mit einer iPaaS-Plattform zu arbeiten, solltest du vorher einige Funktionen beachten:
Damit auch du den richtigen iPaaS-Anbieter für dein Unternehmen findest, stellen wir dir eine kleine Auswahl von vielen weiteren Anbietern vor.
Make kann durch unzählige Funktionen und Filter sehr komplexe Szenarien abbilden und bietet dir somit vielfältige Möglichkeiten. Starte kostenlos in unsere Make Masterclass, wenn du mehr über Make lernen möchtest!
Mit Workato lassen sich interaktive und intelligente nutzerdefinierte Chatbots erstellen, um Unternehmensabläufe zu erleichtern und zu automatisieren. Außerdem lässt sich Workato in verschiedene Cloud- und On-Premise-Anwendungen für Customer-Relationship-Management, Enterprise Resource Planning, Personalwesen, Messaging und viele weitere integrieren.
Zapier bietet dir eine Lösung für die Verknüpfung von Apps, die Automatisierung von Workflows und die Datenfreigabe zwischen verteilten Systemen.
n8n ist nicht nur fair-code lizensiert, sondern auch Open Source. Mithilfe des Open Source Code kannst du das Tool selbst hosten und weiterentwickeln. Außerdem kannst du selbst entscheiden, wo deine Daten gespeichert werden und lässt n8n ganz einfach auf deinen eigenen Servern laufen.
Inzwischen gibt es viele iPaaS-Anbieter auf dem Markt. Welche iPaaS-Lösung für dein Unternehmen richtig ist und wie du das perfekte Tool findest - darüber sprechen wir in zwei Podcast Episoden. Jetzt reinhören!
Cloud-basierte Software wird immer beliebter. Da wird iPaaS zukünftig als die effektivste Lösung hervor treten. Man kann sich iPaaS-Lösungen somit als Kommunikationskanal zwischen verschiedenen Systemen vorstellen, die die Integration und den Datenaustausch möglich machen. Da das Modell die freie Kombination vieler unterschiedlicher Systeme ermöglicht, wird iPaaS schon bald zum festen Bestandteil aller Geschäftsmodelle werden.
Indem auch du in deinem Unternehmen Systeme miteinander verbindest und zentral verwaltest, entfernst du komplizierte und umständliche Steine, die dich auf dem Pfad des Wachstums einschränken können.
Also, worauf wartest du noch?
Wenn du dich fragst, wie auch du zum Citizen Integrator wirst: We got you covered.
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