Anwendungen ohne Programmierkenntnisse bauen? No-Code Plattformen machen es möglich

No-Code Anwendungen, also Applikationen, die es dir ermöglichen Dinge, ohne Programmiercode zu erstellen, gibt es bereits seit vielen Jahren. WordPress ist wohl das beliebteste und bekannteste Beispiel.
Veröffentlicht von
Alexander Sprogis
Erstellt am
June 21, 2023

Meine Karriere als (Junior-) Softwareentwickler ist überschaubar. Ein paar Jahre habe ich in einem Industriekonzern die Chance gehabt, Webanwendungen zu entwickeln, die den Alltag der Mitarbeiter vereinfachen sollte. Auch während des Studiums kam ich in den Genuss im Rahmen von Projektarbeiten Apps zu entwickeln. Dabei muss ich zugeben, dass es immer eine Hass-Liebe war. Einerseits war es ein großartiges Gefühl, Dinge aus dem Nichts zu schaffen und dann zu sehen, wie diese Anwendungen in der Praxis tatsächlich einen Mehrwert darstellten. Andererseits kam es auch immer wieder zu unerwarteten Bugs und anderen komplexen Problemen. Egal ob es nur ein winziger Syntax-Fehler war, der das System einen Fehler auswerfen ließ (ein Syntax-Fehler ist vergleichbar mit einem Rechtschreibfehler) oder gesamte Funktionen neu durchdacht werden mussten. Dazu muss ich sagen, dass ich persönlich nie die Ambitionen hatte ein "Hardcore"-Entwickler zu werden. Viel mehr hat es mir Spaß gemacht, mir die Struktur, den Aufbau und den Ablauf von solchen Anwendungen zu überlegen und diese zu gestalten. Die Frage, die sich daraus ergibt, ist also offensichtlich. Geht das Ganze nicht auch einfacher - ohne Code? Die kurze Antwort - Ja, es ist möglich.

Die No-Code-Bewegung

No-Code Anwendungen, also Applikationen, die es dir ermöglichen Dinge, ohne Programmiercode zu erstellen, gibt es bereits seit vielen Jahren. WordPress ist wohl das beliebteste und bekannteste Beispiel. No-Code heißt dabei allerdings natürlich nicht, dass deine Anwendung nicht auf einer Programmiersprache und somit eben auch aus Programmiercode besteht. Es ist eben einfach nur "jemand anderes Programmiercode". In den letzten Jahren entstehen, gerade in den USA, immer mehr Anbieter von No-Code Anwendungen. Diese werden dabei immer intuitiver und einfacher zu bedienen. So kannst du mit simplen Drag & Drop Editoren Webseiten, Shops, Apps und andere komplexe Dinge erstellen. Vielseitige Integrationsmöglichkeiten bieten dir den Austausch von Daten über diverse Anwendungen hinweg.

Gibt es Einschränkungen im Vergleich zu tatsächlich individuell programmierten Applikationen? Absolut! Natürlich ist nicht alles so umsetzbar, wie man es sich im Kopf ausmalt. Auch No-Code Anwendungen haben ihre Grenzen und Einschränkungen. Wenn ihr eine Idee für eine Anwendung habt, bin ich mir aber sicher, dass diese mindestens zu 80 % mit solchen Programmen umgesetzt werden können.

Für welche Anwendungsfälle eignen sich No-Code Anwendungen?

No-Code Anwendungen ermöglichen es Gründern, Unternehmern und Side-Hustlern ohne technischen Hintergrund, Anwendungen zu entwickeln und Geschäftsideen zu testen. Und das Ganze komplett risikoarm. Keine Investitionskosten mehr für Entwickler, die "nur" eine erste Version eines Minimal Valuable Products (MVP) bauen sollen. Außerdem fällt ein großer Teil der aufgewendeten Zeit für die Entwicklung selbst weg. Eine funktionierende Mobile App mit Glide, kann zum Beispiel in wenigen Tagen erstellt werden. Ein App-& oder Webanwendungs-Prototyp mit Figma in wenigen Stunden.

Eigentlich lässt sich fast alles mit No-Code Anwendungen erstellen, was du dir als digitale Anwendung vorstellen kannst. Von der simplen Webseite, bis zur komplexen Dashboard-Anwendung für interne Unternehmenszwecke

Hier einige Apps und ihre Anwendungsbeispiele:

  • WordPress für Webseiten und Online-Shops.
  • Webflow für die Umsetzung von modernen Webseiten.
  • Shopify als die bekannteste E-Commerce-Plattform.
  • Figma als browserbasiertes Prototyping-Tool.
  • Glide für Mobile Apps die in kurzer Zeit erstellt werden können.
  • Bubble für komplexe Web-Apps.
  • Voiceflow für Voice Apps, die mit Amazon Alexa oder dem Google Assistent funktionieren.
  • Zapier für die Verknüpfung von Apps und Automatisierung von Datentransfers.
  • Airtable zur simplen Erstellung von Datenbankstrukturen und -tabellen.
  • Retool für interne Dashboards.
  • Substack für bezahlte Newsletter-Abonnements.

Das ist tatsächlich nur ein Ausschnitt der verfügbaren Tools, um dir zu zeigen, was möglich ist.

Die Zukunft bringt mehr

Auch wenn No-Code Anwendungen, wie eingangs beschrieben, schon viele Jahre immer mal wieder aufkamen und sich bisher nie richtig durchgesetzt haben, ist der Trend klar erkennbar. Laut einer Analyse von MarketsToMarkets wird sich die Anzahl der existierenden No- und Low-Code Anwendungen bis 2025 mehr als verdreifachen. Es wird mehr und mehr Nutzer geben, die auch den Einstieg in die Programmierung über den Pfad der No-Code Anwendungen finden.

Bei VisualMakers zeigen wir dir schon jetzt, wie du diese Tools für deine Projekte nutzen kannst. Entweder um dein bestehendes Unternehmen zu erweitern und zu optimieren oder um Geschäftsmodelle zu testen und dein Unternehmen aufzubauen.

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