In der 25. Episode vom VisualMakers Podcast unterhalten wir uns mit Geoff Roberts, dem Gründer und CEO von Outseta, einer All-in-one-Plattform, welche Nutzerverwaltung, CRM, E-Mail Marketing noch vieles mehr nahezu mühelos vereint.
Geoff Roberts hat bereits seit über 12 Jahren Erfahrung in Software-as-a-service Start-ups. Das Produkt entstand, weil er und sein Mitgründer erkannten, dass viele Start-ups vor den gleichen Problemen standen, wie sie selbst. Wie viele andere Unternehmen in der Frühphase, stellten sie fest, dass sie eine Zahlungsabwicklung, ein CRM-System implementieren, eine Helpdesk-Funktion und grundlegende Chat-Funktionen benötigen. Für jedes dieser typischen Probleme gibt es separate Tools, aber die Kosten dafür addieren sich, die Komplexität steigt und der Aufwand die Systeme zu pflegen wächst. Deshalb entwickelten sie eine Lösung, die solche Funktionen vereint und so die Komplexität und die Kosten für den Unternehmer reduziert. Outseta funktioniert in Kombination mit fast jedem Website-Builder. Die meisten Kunden nutzen es in Kombination mit Webflow. Die Zielgruppe ihrer All-in-one-Plattform sind traditionelle Mitgliederseiten, SaaS-Unternehmen und Communitys, die ihre Mitglieder monetarisieren wollen.
Geoff erklärt, dass Outseta nicht als NoCode-Plattform gestartet ist. Die ursprüngliche Zielgruppe waren einzelne Entwickler, die ein SaaS-Startup aufbauen wollten. Im Jahr 2019 wurde die NoCode-Szene auf Outseta aufmerksam und das Unternehmen passte seine Produkte an die Bedürfnisse dieser Community an. Im Gegensatz zur ursprünglichen Zielgruppe, die über die technischen Fähigkeiten verfügte, muss Outseta nun sicherstellen, dass ihr Produkt auch von Menschen ohne diese Fähigkeiten genutzt werden kann. Aus diesem Grund hat es für Geoff höchste Priorität, das Produkt so benutzerfreundlich und intuitiv wie möglich zu gestalten.
Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, war die Integration mit beliebten NoCode-Tools wie Circle, tribe.so und sogar Discord. Noch wichtiger ist, dass jeder Mitarbeiter in direktem Kontakt mit dem Kunden steht. Jeder Mitarbeiter beantwortet Support-Tickets - so sind auch die Entwickler immer in Kontakt mit den Kunden, was zu sehr persönlichen Beziehungen führt.
Ein großartiges Beispiel für ihren Ansatz ist ihr Probeabo. Statt einer kurzen Testversion mit eingeschränktem Funktionsumfang bietet Outseta im Grunde eine kostenlose Vollversion an. So hat der Benutzer ausreichend Zeit erste Kunden zu gewinnen. Das führt zwar zu einem längeren Sales-Cycle, aber es entspricht der Arbeitsweise von jungen Unternehmen. Und wie Geoff mit seinen Kunden zusammen arbeiten möchte - nämlich indem man gemeinsam wächst.
Die größte Herausforderung für Geoff und sein Team ist es mit einem kleinen und unabhängigen Team 4-5 Softwareunternehmen gleichzeitig aufzubauen. All-in-one-Tools haben immer den Nachteil, dass sie nichts hervorragend machen. Sie haben ein Kernprodukt geliefert und bauen nun darauf weitere Funktionen ein - aber nicht ohne die Bedürfnisse der Kunden in den Vordergrund zu stellen. Die Entwicklung richtet sich danach, was die Kunden zuerst brauchen. In den Anfangstagen waren das Authentifizierung und Bezahlung. Das war der wichtigste Grund für Kunden, sich für Outseta zu entscheiden. Aktuell sind es Reportings und mehr Anpassungsmöglichkeiten für ihren Mail-Service, der von einem Großteil der Nutzer gewünscht wird. Das integrierte E-Mail Marketing ersetzt schon jetzt Tools wie Mailchimp, ActiveCampaign oder ConvertKit.
Aber ihre Entwicklungsphilosophie ist nicht das einzige, was Outseta auszeichnet - obwohl sie persönlich gute Erfahrungen mit Venture-Capital gemacht haben, "bootstrappen" sie ihr Unternehmen. Geoff nennt als Gründe, dass sie immer die volle Kontrolle über das Unternehmen haben wollen. Unter anderem aber auch, weil sie ein kleines Team bleiben möchten. Das 6-köpfige Team kennt sich zum Teil aus früheren Jobs und alle arbeiten gerne in kleineren Teams. Im Gegensatz zu ihrer letzten Firma mit 200 Mitarbeitern wollen sie die Mitarbeiterzahl auf 20 begrenzen - damit sie gezwungen sind, alles zu automatisieren und somit schlank und effizient zu halten.
Ganz dem Zeitgeist entsprechend arbeiten sie komplett remote - allerdings schon Jahre vor der Pandemie. Geoff sieht dies als Vorteil, da sie gezwungen sind, viel klarer zu kommunizieren und keine Zeit in Meetings zu verschwenden. Bis auf ein wöchentliches einstündiges Treffen ist der Rest der Arbeit asynchron und unabhängig.
Weitere Informationen findest du auf dem Twitter-Account von Outseta. Außerdem ist Geoff unter anderem auch in der Indie Hackers- und Makerpad-Community aktiv.