#115 - Wieso ist es immer noch so schwer, mit Schilddrüsenerkrankungen zu leben? - mit Stefanie Kruse von ThyroPal

In dieser Episode des VisualMakers Podcast sprechen wir mit Stefanie Kruse, der Gewinnerin des allerersten No-Code for Impact Stipendiums. Stefanie ist der Kopf hinter ThyroPal, einer App, die Schilddrüsenpatient:innen unterstützen soll, ihre Erkrankung besser zu managen und die Kommunikation mit ihren Ärzt:innen zu verbessern.
Veröffentlicht von
Adriano Villa Bascón
Erstellt am
August 21, 2024

Stefanie, selbst Betroffene einer Schilddrüsenerkrankung, berichtet aus eigener Erfahrung über die Schwierigkeiten, mit denen Patient:innen konfrontiert sind. Sie spricht über die mangelnde Aufklärung, die häufig ungenügende medizinische Betreuung und den Frust, den viele Betroffene erleben, wenn sie nicht ernst genommen werden.

Mit ThyroPal möchte Stefanie eine vertrauenswürdige Informationsquelle schaffen, die Patient:innen dabei hilft, ihre Blutwerte und Medikamente zu verstehen und die Kommunikation mit ihren Ärzt:innen zu erleichtern.

Schilddrüsenerkrankungen: Ein weitverbreitetes Problem

Schilddrüsenerkrankungen sind weiter verbreitet als man vielleicht meint. In Deutschland sind schätzungsweise 10 Millionen Menschen betroffen. Die häufigste Erkrankung, sagt Stefanie, ist Hashimoto-Thyreoiditis, eine Autoimmunerkrankung, bei der der Körper das eigene Schilddrüsengewebe angreift.

Eine gesunde Schilddrüse ist wichtig, da sie Hormone produziert, die für den gesamten Stoffwechsel des Körpers unerlässlich sind. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion produziert die Schilddrüse zu wenig Hormone, was zu Symptomen wie Müdigkeit, Gewichtszunahme, Kälteempfindlichkeit und Konzentrationsschwierigkeiten führen kann.

Die Herausforderungen der medizinischen Versorgung

Obwohl Schilddrüsenerkrankungen häufig gut behandelbar sind, erleben viele Patient:innen Schwierigkeiten mit der medizinischen Versorgung.

Mangelnde Aufklärung

Oftmals werden Patient:innen nicht ausreichend über ihre Erkrankung aufgeklärt. Sie wissen nicht, was die Diagnose bedeutet, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und welche Auswirkungen die Erkrankung auf ihren Alltag haben kann.

Ungenügende medizinische Betreuung

Viele Ärzt:innen, so scheint es, nehmen die Beschwerden der Patient:innen nicht ernst und behandeln sie demnach nicht adäquat. Es wird häufig nur ein einzelner Blutwert kontrolliert, der nicht aussagekräftig genug ist.

Frust und Verzweiflung

Patient:innen fühlen sich oft alleingelassen und frustriert, wenn sie nicht ernst genommen werden. Sie suchen dann häufig Hilfe in Online-Foren und Facebook-Gruppen, wo sie auf ungeprüfte Informationen und gefährliche Ratschläge stoßen können.

Wie ThyroPal helfen kann

ThyroPal soll Patient:innen dabei unterstützen, ihre Erkrankung besser zu managen und die Kommunikation mit ihren Ärzt:innen zu verbessern. Die App verfolgt dabei zwei Hauptziele:

1. Vertrauenswürdige Informationsquelle:

ThyroPal soll Patient:innen verständliche Informationen über Schilddrüsenerkrankungen, Blutwerte, Medikamente und Behandlungsmöglichkeiten bieten. Die App soll als Alternative zu ungeprüften Informationen in Online-Foren dienen.

2. Verbesserte Arzt-Patienten-Kommunikation:

ThyroPal soll Patient:innen dabei helfen, ihre Blutwerte und Medikamente zu tracken und zu analysieren. Die App soll einen übersichtlichen PDF-Bericht erstellen, den Patient:innen ihren Ärzt:innen vorlegen können, um die Kommunikation zu erleichtern und fundierte Entscheidungen zu ermöglichen.

Die Funktionen für ThyroPal’s MVP

Das MVP (Minimum Viable Product) von ThyroPal soll sich zunächst auf die Kernfunktionen konzentrieren:

Blutwerte und Medikamente tracken: Nutzer:innen können ihre Blutwerte und Medikamenteneinnahme in der App erfassen.

Regelbasierte Interpretation: Die App analysiert die eingegebenen Daten anhand medizinischer Leitlinien und erstellt einen Befundbericht mit konkreten Handlungsempfehlungen.

PDF-Bericht für Ärzt:innen: Der Befundbericht kann als PDF heruntergeladen und ausgedruckt werden, um ihn dem Arzt vorzulegen.

Die Herausforderung: Akzeptanz bei Ärzt:innen gewinnen

Neben der technischen Entwicklung stellt die Akzeptanz von ThyroPal bei Ärzten eine große Herausforderung dar. Stefanie plant, mit Ärzten und Ärztinnen in den Dialog zu treten und sie von den Vorteilen der App zu überzeugen. Nutzerinterviews und Feedback von Ärzten sollen dabei helfen, die App stetig zu verbessern und an die Bedürfnisse der Nutzer:innen anzupassen.

ThyroPal soll aber mehr als nur eine App werden

Stefanie sieht in ThyroPal das Potenzial für mehr als nur eine App. Sie möchte die App langfristig weiterentwickeln und Funktionen integrieren, die Patient:innen dabei helfen, ihren Lebensstil positiv zu beeinflussen und so das Risiko weiterer Autoimmunerkrankungen zu reduzieren. Zudem möchte Stefanie medizinische Themen zugänglicher machen und Patient:innen dazu befähigen, informierte Entscheidungen über ihre Gesundheit zu treffen.

Ran an die Arbeit

ThyroPal ist ein vielversprechendes No-Code Projekt mit großem Impact-Potenzial. Die App kann Schilddrüsenpatient:innen dabei unterstützen, ihre Erkrankung besser zu managen und die Kommunikation mit ihren Ärzt:innen zu verbessern.

Nach dieser Aufnahme haben unsere Entwickler:innen damit begonnen, ThyroPal’s MVP umzusetzen. Wir sind gespannt, wo die Reise hingeht!

Tool der Woche - Figma: https://www.visualmakers.de/tool/figma

Stefanie’s LinkedIn Profil: https://www.linkedin.com/in/stefaniekruse/

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